Geschichte
Nachweislich seit Beginn des 18. Jahrhunderts ist die Drehorgel in allen Ländern Europas als Instrument der Straßenmusiker und Gaukler, aber auch namentlich in England und Frankreich als Kirchen- und Soloinstrument bekannt. Aber auch Bänkelsänger benutzten eine Drehorgel. Viele Drehorgelspieler platzieren heute ein Plüschäffchen bei ihrem Instrument. Dies soll an die Zeit erinnern, als umherziehende Musikanten oft von einem Kappuzineräffchen begleitet wurden. Das Äffchen war eine zusätzliche Attraktion besonders für die Kinder und hatte meist die Aufgabe, Münzen bei den Umstehenden einzusammeln.
Technik
Der Aufbau der Drehorgel entspricht im Prinzip einer stationären Pfeifenorgel. Sie besteht aus einem Gehäuse in dem das Pfeifenwerk, das Balgwerk, die Windlade und die Spieleinrichtung untergebracht sind. Mit Hilfe einer Kurbel oder eines Schwungrades wird über eine Pleuelstange der mit Leder bezogene Schöpfbalg betätigt, der den Wind erzeugt. Der Wind wird in einem Magazinbalg gespeichert, beruhigt und mit Federkraft auf einen konstanten Druck gebracht.
Über der Windlade, die eine Vielzahl von Ventilen enthält, steht das Pfeifenwerk. Jedem Ventil ist ein Ton (eine Pfeife oder mehrere Pfeifen besonderer Bauart) zugeordnet. Diese Ventile werden durch die Spieleinrichtung angesteuert. Dies kann mechanisch, pneumatisch oder elektromagnetisch geschehen. Die Pfeifen sind denen einer Kirchenorgel ähnlich. Durch die Drehbewegung der Kurbel wird bei der mechanisch/pneumatischen Steuerung auch der Programmträger bewegt.
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